Ich vermisse ihn.
Ich weine mehr, als ich das beim Pferdedieb getan habe.
Er fehlt mir.
Warum hat es dann nicht funktioniert?
Warum hat er mich so rasend gemacht?
Warum hab ich gedacht, ich will da nur noch raus?
Mein Mantikor, es tut mir so leid. Ich habe Dir so weh getan, weil ich Dich davor bewahren wollte, hinter mir herzurennen, weil ich meinen Fluchtinstinkt kenne, weil der Läufer die Kanzel übernommen hat und rennt und weg will und nicht weiß wohin.
Gleichzeitig weiß ich, daß es jetzt nicht die Zeit und der Ort für uns war und ist.
Ich verstehe diese Art von Verbindung nicht, wirklich nicht. Ich weiß, ich will nicht, daß sie abreißt. Aber ich weiß nicht, auf welche Weise wir ein WIR sein sollen...
Und jetzt weine ich schon wieder.
Grade alles sehr kompliziert und unwirtlich, weit von zuhause weg fühlt sich das alles an und keiner kann mir sagen, in welche Richtung ich nun fahren soll.
Alles ein bißchen still hier zur Zeit.
Ich habe gemerkt: Ich bin unglücklich. Und versuche gerade, Schadensbegrenzung undoder Bestandsaufnahme zu betreiben.
Fazit: Läuft alles nicht so, wie es soll.
Es muß sich was ändern und es wird sich was ändern, eines von zwei Gesprächen habe ich bereits angestoßen, man wird weitersehen, was noch passiert.
Und bis dahin bin ich weiter still und leise unglücklich.
Seufz.
Kaum hat Smiri eine neue Beziehung, melden sich die Trash-Town-Bewohner wieder mit aller Vehemenz.
Huch, ein Abgrund: Und ich fall erstmal rein.
Liege mir selbst schwer im Magen und mit mir in den Haaren, beiße mich fest an unsinnigen Gedanken und werde komisch.
KoRn hören hilft dabei nicht wirklich, das gebe ich zu.
Altlasten, dann doch: Ganz viel Angst und Mißtrauen und ganz wenig Energie, zumindest fühlt es sich so an. Sicher weiß man das nie beim Smiriherz und Smirikopf: Alles groß und wirr.
Schreibe ich mich rein oder raus? Weiß ich nicht, die Wände sind überall und die Gravitation greift nicht, von daher wenig Orientierung möglich.
Ich mag einfach nicht wieder auf jemanden bauen, der dann nach Wochen, Monaten oder Jahren ganz anders wird, mir wehtut und weggeht. Und ich mag mich selber nicht mehr in jemand anderem verlieren. Muß nicht nochmal sein, ist mir zu oft passiert.
Ich bin zorniger als früher, mehr auf meinen Freiraum bedacht, mehr in Kampfhaltung und emotional recht unsanft.
Ist das gut? Ist das Selbstschutz?
Heute ist ein komischer Tag. Deswegen tue ich das, was ich in der Therapie gelernt habe: Ihn einfach sein lassen, mich einfach so sein lassen, das hat alles seine Berechtigung und muß wohl raus. Geht auch wieder vorbei, ist nur jetzt im Moment seltsam.
Wird alles gut, kleiner großer Phoenix: Nur die Ruhe.
Und Atmen nicht vergessen.
...ach manno...
Ich hab grad mit meiner Mama telefoniert, ihrem (unserem) Hund geht es schlecht. Am Donnerstag Termin beim Tierarzt.
Wir hoffen, es ist nichts Ernstes.
Die Vorstellung, das niedlichste, freundlichste, harmloseste Wuffeltier dieses meines Universums zu verlieren, ist eine sehr beengende.
Liebes Internet, wenn Du noch Daumen übrig hast, wäre es an der Zeit, sie mal wieder zu drücken.
Diesmal nicht für mich, sondern für die kleine Sirga, Löwin unter den Shelties.
Danke.
Wann geht denn die Wut endlich mal weg?
Ich würde gerne vergessen oder vergeben oder was auch immer, jedenfalls: Entspannt weitermachen wäre schön.
Und nicht im gestern verharren und hadern und zürnen die ganze Zeit.
Wo ist denn mein Leben hin? Also mein jetziges? Ich krieg davon nichts mit. Jedenfalls nicht viel.
Das Kind ist weg, das Kind hat sich versteckt!
Nach kurzem Recherchieren weiß ich auch wieder, wie die Serie dazu heißt: "Hals über Kopf".
Und genauso gehts mir grad. Genauso hysterisch und eigentlich will ich nur noch weglaufen, weil ich mich grad nirgends mehr aufgehoben fühle. Mein Empfinden ist kaputt und ich rassel nur noch mit Leuten aneinander, immer wieder.
Erzähle ich stolz und freudig, daß es mir gut geht und ich Erfolg habe, werd ich plötzlich auf ein hohes Pferd gesetzt, von dem ich angeblich runterspreche, bin großkotzig und ein Angeber. Ich sollte doch lieber auch mal mehr von meinen Problemen erzählen.
Erzähl ich dann von meinen Problemen, sind das Luxusprobleme.
Bin ich dann verärgert, habe ich überreagiert. Versuche ich, meinen Ärger zu schlucken und verständnisvoll zu sein, wird das Verständnis als leeres Gefasel abgetan oder als nicht hilfreich.
Erzähl ich halt nix mehr, denk ich mir da.
Damit es in ein paar Wochen heißt, ey, Alte, Du erzählst gar nix mehr von Dir. Friß doch nicht immer alles in Dich rein.
Argh!
Hab ich grad echt keinen Bock drauf. Kommt mir manchmal kurz mal so vor, als wäre Absicht dahinter: Komm, die machen wir jetzt komplett konfus. Und das Spielchen ist mir zu kompliziert, auch und besonders, wenn es unbewußt und unabsichtlich passiert. Klar gehts allen immer irgendwie scheiße und die können da vielleicht nix für, aber dann verwirrt mich doch bitte nicht so. Und dichtet mir aus was weiß ich für Motiven heraus nix an, was ich nicht bin.
Ich ziehe mich jetzt einfach mal zurück und rede wieder mehr mit mir selber als mit anderen, da weiß ich wenigstens in achtzig Prozent der Fälle, woran ich grade bin.
Heute erster Tag der TZI-Fortbildung. Anstrengend, das alles, aber auch sehr erfüllend.
Oder sagen wir: Es macht mir meine innere Leere in vollem Umfang bewußt. Ich suche nicht. Nicht, weil ich etwas gefunden hätte, sondern weil ich einfach nicht mehr suchen mag...
Wahrscheinlich schaue ich auch deswegen so viel auf die Vergangenheit, weil mich im Moment so wenig in die Zukunft zieht.
Nein, das ist kein selbstverliebtes Selbstmitleid, sondern einfach meine Situation. Die Verbindung zwischen Herz und Kopf ist zur Zeit gekappt, ich war noch nie so viel Kopfmensch wie im Moment. Im Herzen ist kein Platz, weil da grad alles leer ist. Hört sich dramatisch an, kann man aber gut mit leben, solange man sich möglichst wenig Gedanken drum macht.
Sehnsucht...davon habe ich ganz viel, immer. Aber wonach, das sei mal dahingestellt.
Vielleicht danach, mich wieder richtig zu sehnen. Oder viel einfacher: Mich richtig zu freuen oder richtig zu weinen.
Mir fehlen meine Extreme von früher, denn wenn das auch unendlich anstrengend war, so wußte ich doch mit jeder Faser meines Lebens, daß ich lebe und atme und existiere. Jetzt bin ich seltsam körperlos, und wenn ich so darüber nachdenke, hatte ich dieses Gefühl schon mal. Schutz vor der totalen Depression, nur zum Glück weniger kraß. Aber so ähnlich.
Kontrolle behalten und immer im eigenen Kopf eingesperrt sein, sich nicht fallen lassen können, weil man sich nicht fallen lassen will - aus Angst, nicht aufgefangen zu werden. Sondern einfach nur zu fallen.
Das wurde mir alles heute in neun Stunden klar. Und irgendwo tut es sogar weh, nur wo ist mir unklar. Wie schlammverkrustet: Der ganze Grind der letzten Zeit ist in Ruhe getrocknet und macht mich unbeweglich und eingesperrt. Da brauchts schon einen emotionalen Vorschlaghammer, um das einzureißen.
...daß ich so traurig bin?
Und immer verschlafe und nachts nicht schlafen kann und vom Pferdedieb träume, immer noch?
Ich hänge immer noch in dieser Beziehung, die schon lange vorbei ist. Naja, drei Monate, fühlt sich aber an wie drei Jahre.
Ich bin immer noch sauer, weil ich um den letzten Schluß, das letzte Gespräch und eine gottverdammte WÜRDIGUNG der zwei Jahre, die wir miteinander gelebt haben, gebracht wurde.
Ungerupfte Hühner allenthalben. Offene Rechnungen, verschüttete Milch, die ich eigentlich nicht beweinen sollte, und in den Brunnen gefallene Kinder, die vorher mit dem Bade ausgeschüttet wurden.
Okay, wenn ich mir _das_ Bild so ansehe, weiß ich, warum ich nicht schlafen kann: Totales Chaos. Haltet doch mal alle die Klappe.
Oder: Sag mir endlich, daß ich Dir wichtig war, Du Arsch.
Was ist denn das grad bitteschön alles für eine Grütze?!?
Wieso ist das denn so?
Immerhin: Ich schweige nur noch ein paar Tage und halte aus und behalte für mich, viel kürzer als früher, wo ich alles in mich reingefressen habe, sprichwörtlicherweise. Jetzt rede ich mit anderen, rede hier.
Man kann viel zu viel reden: Ausreden, einreden, überreden, mitreden. Großreden, kleinreden, wegreden, zerreden. Was auch immer, alles mit Worten.
Ohne Worte ich hingegen ob der Dinge, die sind. Wie geht's denn jetzt weiter, frage ich mich. Geht's denn weiter? Und wenn ja: Hoffentlich nicht so, das ist nicht schön. Fühl mich grad bißchen hängengelassen so im Großen und Ganzen, oder sagen wir: In der Schwebe. Dort dümpel ich und flatter so vor mich hin und mache die Augen zu, weil ich denke, gleich kommt der Aufprall, im freien Fall bin ich doch schon.
Und gleichzeitig merke ich, wie groß der Phönix schon ist, so groß und so verwurzelt, daß er gar keine eigene Person mehr ist, sondern einfach zu mir gehört. Egal, was kommt, auch wenns richtig derbe kommt und richtig beschissene Scheiße wird: Das kriegt mich nicht klein.
Trotzdem wünscht man, nein, ich wünsche mir, daß es doch wieder gut wird. Also nicht so abstrakt irgendwann DieZeitHeiltAlleWundenWiederGut, sondern konkret bald wieder gut, wieder so, wies war.
Und wenn nicht, dann möge bitte irgendwas passieren, was in eine klare Richtung deutet. Ich sags ja nur ungerne, liebes Universum, aber ich müßte echt ganz ganz dringend für meine nächsten Prüfungen lernen. Und dazu brauche ich Boden unter den Füßen, ganz viel, sonst geht nichts in meinen Kopf. Daher wäre es nett, wenn ich bald lande, egal ob ganz sanft oder mit voller Wucht: Hauptsache wieder Boden. Danke.