Über Gott und den Verlust desselben.
Auf Anregung des ersten Kommentars in meinem Blog seit langem mal eine Präzisierung meines bislang eher verschwommen gebliebenen Glaubens an Gott...
Ja, ich glaube an Gott. Schon seit immer und auch immer noch, und man mag davon halten, was man will (ich z.B. denke, auch intelligente Menschen können gläubig sein!), es ist so: In meinem Universum gibt es einen Gott.
Ich will mit meinem Glauben niemanden auf den Sack gehen, weil ich denke, daß das eine sehr persönliche und intime Sache ist, der eigene Glauben, und so subjektiv, daß man ihn in den seltensten Fällen jemandem vermitteln oder überhaupt in Worte fassen kann.
Deshalb schreibe ich auch so wenig darüber. Aber hier mal ein kurzer Versuch:
Dieser mein ganz persönlicher Gott war mir immer sehr nahe, mal mehr, mal weniger, aber ich hatte immer ein Gefühl seiner Präsenz in meinem Leben. Dieses Gefühl kann man vielleicht folgendermaßen verdeutlichen: Stellt Euch vor, Ihr denkt an einen Gegenstand, der Euch wichtig ist. Wenn Ihr an diesen Gegenstand denkt, entsteht vor Eurem geistigen Auge ein Bild des Gegenstandes, meist in Verbindung mit seinem ungefähren Aufenthaltsort, und das dazugehörige Gefühl. So ungefähr ist das mit Gott und mir: Wenn ich an ihn denke, hatte ich immer eine Art geistige Verbindung und ein gutes Gefühl von Ruhe, Stille und Geborgenheit.
Allerdings ist letztes Jar so viel Mist passiert (wen es wirklich interessiert, der schaue bitte hier, hier oder auch hier), daß diese Verbindung abgerissen ist. Ich bin ohne maßlos übertreiben zu wollen in den Grundfesten erschüttert worden und habe die Dinge und Menschen und Orte, die mir am meisten bedeutet haben, auf richtig miese und beschissene Art und Weise verloren, gewaltsam und unerwartet. Und war ziemlich fertig deswegen. Ich bin gerade dabei, mich neu zu sortieren und habe fast ein Jahr gebraucht, um mich wieder halbwegs zu sammeln. Und vor lauter neuem Trash in Trash Town ist das Band zerrissen oder zumindest unter viel Gerümpel begraben worden, was mich mit meinem Gott verbunden hat.
Was aber nicht heißt, daß ich nicht mehr an ihn glaube, sondern daß ich ihn nicht mehr spüren kann oder nur sehr kurz sehr wenig und ihn vermisse. Aber das Band wird wiederkommen, da bin ich mir sicher.
Ja, ich glaube an Gott. Schon seit immer und auch immer noch, und man mag davon halten, was man will (ich z.B. denke, auch intelligente Menschen können gläubig sein!), es ist so: In meinem Universum gibt es einen Gott.
Ich will mit meinem Glauben niemanden auf den Sack gehen, weil ich denke, daß das eine sehr persönliche und intime Sache ist, der eigene Glauben, und so subjektiv, daß man ihn in den seltensten Fällen jemandem vermitteln oder überhaupt in Worte fassen kann.
Deshalb schreibe ich auch so wenig darüber. Aber hier mal ein kurzer Versuch:
Dieser mein ganz persönlicher Gott war mir immer sehr nahe, mal mehr, mal weniger, aber ich hatte immer ein Gefühl seiner Präsenz in meinem Leben. Dieses Gefühl kann man vielleicht folgendermaßen verdeutlichen: Stellt Euch vor, Ihr denkt an einen Gegenstand, der Euch wichtig ist. Wenn Ihr an diesen Gegenstand denkt, entsteht vor Eurem geistigen Auge ein Bild des Gegenstandes, meist in Verbindung mit seinem ungefähren Aufenthaltsort, und das dazugehörige Gefühl. So ungefähr ist das mit Gott und mir: Wenn ich an ihn denke, hatte ich immer eine Art geistige Verbindung und ein gutes Gefühl von Ruhe, Stille und Geborgenheit.
Allerdings ist letztes Jar so viel Mist passiert (wen es wirklich interessiert, der schaue bitte hier, hier oder auch hier), daß diese Verbindung abgerissen ist. Ich bin ohne maßlos übertreiben zu wollen in den Grundfesten erschüttert worden und habe die Dinge und Menschen und Orte, die mir am meisten bedeutet haben, auf richtig miese und beschissene Art und Weise verloren, gewaltsam und unerwartet. Und war ziemlich fertig deswegen. Ich bin gerade dabei, mich neu zu sortieren und habe fast ein Jahr gebraucht, um mich wieder halbwegs zu sammeln. Und vor lauter neuem Trash in Trash Town ist das Band zerrissen oder zumindest unter viel Gerümpel begraben worden, was mich mit meinem Gott verbunden hat.
Was aber nicht heißt, daß ich nicht mehr an ihn glaube, sondern daß ich ihn nicht mehr spüren kann oder nur sehr kurz sehr wenig und ihn vermisse. Aber das Band wird wiederkommen, da bin ich mir sicher.
smiri - 4. Jun, 18:03
rgm - 17. Jun, 23:10
Danke für die Erklärung. Ich denke, so weit sind wir gar nicht auseinander, nur dass wir uns von verschiedenen Seiten auf den Weg gemacht haben.
LG rgm
LG rgm
Unfähig oder böse?
Tatsächlich ist es doch so, dass die Schöpfung, insbesondere die angebliche Krone der Schöpfung, ein grandioser Misserfolg ist. Ganz offensichtlich funktioniert die Welt eben nicht nach moralischen Regeln. Es siegt ständig und ausnahmslos das Schlechte, das Rücksichtslose, das Unmoralische. Von etwas wie Auschwitz will ich erst gar nicht reden.
Bitte verstehe das nicht als Blasphemie, aber für mich wäre Gott, falls es einen gäbe, entweder elend unfähig oder furchtbar böse. Eine andere Erklärung könnte ich nicht finden für eine moralische Autorität, ohne deren Willen angeblich nichts geschieht und die eine solche Welt zu verantworten hätte.
Dabei will ich gar nichts gegen die Funktion der Religionen und der Kirchen in der Welt sagen. Sie leisten in manchen Bereichen sicher einen wichtigen Beitrag, die Menschen davon abzuhalten, sich vollends wie die Raubtiere zu benehmen. Aber dass hinter den Religionen mehr steht als eine von Menschen personifizierte (und oft auch instrumentalisierte) Moral, das kann ich wirklich nicht glauben.
LG rgm
Gut und Böse und der Freie Wille.
Die Frage nach Gut und Böse und danach, warum Gott etwas zuläßt wie Auschwitz, stellen sich gläubige Menschen der ganzen Welt immer und immer wieder. Wie kann ein Gott, der Liebe ist und Güte, so etwas zulassen? Wieso zerschmettert Er die Menschheit nicht einfach und benutzt seine Allmacht wie bei Noah und seiner Arche?
Ganz einfach: Weil Gott nämlich nicht so ist. Eben weil er Liebe und Güte verkörpert, und zumindest der Bibel nach mit der Kreuzigung Jesu einen Bund mit der Menschheit geschlossen hat. Rein theoretisch.
Und weil darüber hinaus die Menschen das mit der Auslöschung ganz toll selber hinkriegen werden, da mache ich mir nur ganz wenig Sorgen...:(
Außerdem will Gott das gar nicht, was hier so passiert. Das wollen einzig und allein die Menschen: Hier kommt der freie Wille zum Tragen, die Fähigkeit, sich zwischen Gut und Böse zu entscheiden. Und da kann Gott nichts für, wenn wir hier auf Erden nichts als Scheiße bauen. Das ist zumindest meine Meinung: Mein Gott läßt mir immer die Wahl, er bietet mir Chancen, aber ob ich sie nutze oder nicht, ist ganz allein meine Sache.
Naja, und was Religionen betrifft: Glaube ist für mich immer eine von Menschen gemachte Möglichkeit, sich mit der Endlichkeit des Lebens und der Unbegreiflichkeit des Universums auseinanderzusetzen. Wir setzen uns Grenzen oder bauen uns eine Religion, um nicht zu verzweifeln, und ich bewundere Atheisten irgendwie, weil ich das nicht könnte: An nichts glauben. Nur glaube ich wiederum (haha), daß dadurch, daß viele Menschen das Gleiche glauben, der Gott auch existiert, und wenn es "nur" in den Lebensuniversen vieler Individuen ist.
Letztenendes ist alles ganz arg relativ, und wenn Religionen welcher Art auch immer dazu beitragen, daß zumindest ein kleiner Teil der Menschheit sich gut fühlt und die Nerven behält und nicht alles zu Klump schlägt: Immer her damit. Mein Gott tut das mit mir jedenfalls sehr zuverlässig, und dafür bin ich ihm auch mehr als dankbar.